Datensicherungen sind elementar um im Fall einer Störung schnell wieder handlungsfähig zu werden. Im schlimmsten Fall führen fehlende oder mangelhafte Datensicherungen zum Totalverlust aller Daten, Einstellungen und Zugänge. Je nach Ressourcen (Geld, Speicherplatz, Internetbandbreite) und dem Wert der Daten sollte eine angepasste Datensicherungs-Strategie erarbeitet werden.
Zunächst sollte überlegt werden, ob das gesamte System (alle Laufwerke und Partitionen) oder nur einzelne Daten (Ordner und Dateien) eines Rechners gesichert werden sollen. Wir empfehlen nachdrücklich die Sicherungen der gesamten Systeme (alle Laufwerke und Partitionen), denn diese Sicherungen beinhalten nicht nur Daten, sondern auch Programme und deren Einstellungen. Von dieser Empfehlung sollte nur in absoluten Ausnahmen (z.B. Aufgrund mangelnder Speicherplatz-Ressourcen) abgewichen werden. Insbesondere Zugangsdaten, Netzwerkeinstellungen, Email-Postfächer, Kalender, Adressbücher, sowie Lesezeichen aus Webbrowsern werden bei Datensicherungen häufig „übersehen“.
Was ebenfalls häufig bei in Datensicherungsplänen vernachlässigt wird, sind die Sicherungen externer Daten. Beispiele hierfür sind die eigene Webseite, die (IMAP-)Emailkonten sowie andere Web- und Clouddienste. In der Regel erstellen die Anbieter externer Dienste selbst regelmäßige Datensicherungen, aber auch für den Fall das der Anbieter ausfällt (Insolvenz), angegriffen wird (Hacking) oder generell unzuverlässig ist, ist eine zusätzliche Sicherung externer Daten sinnvoll.
Wir empfehlen nachdrücklich alle Datensicherungen automatisiert durchführen zu lassen. Dies kann z.B. durch spezielle Programme erfolgen (z.B. Acronis True Image für Windows-PCs), oder als wiederkehrende Systemaufgaben (z.B. Skripte als Cronjob unter Linux). Manuelle Sicherungen sind oft nicht mehr als ein guter Vorsatz, sie werden in der Praxis aber oft vernachlässigt und fehlen erfahrungsgemäß wenn sie am dringendsten benötigt werden.
Der Umfang der Sicherungen richtet sich nach dem individuellen Sicherungsplan. Hierzu ein Beispiel:
Typ | Intervall | Menge | Bemerkung |
---|---|---|---|
Voll-Sicherung | jährlich | 1 | vollständige Sicherung aller Laufwerke und Partitionen; hat keine Abhängigkeiten |
differentielle Sicherung | monatlich | 11 | benötigt eine vollständige Sicherung als Basis; sichert alle Daten welche sich von der vollständigen Sicherung unterscheiden |
inkrementelle Sicherung | täglich | 30 | benötigt eine differentielle oder eine ältere inkrementelle Sicherung als Basis. Im Fall einer inkrementellen Sicherung werden nur jene Daten gesichert, welche sich zur letzten Sicherung unterscheiden. |
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Systeme auch häufiger als einmal täglich zu sichern. Zum Beispiel bei besonders schutzwürdigen Daten oder in Schichtbetrieben, in welchen die gleichen Rechner von unterschiedlichen Personen in unterschiedlichen Schichten genutzt werden.
Zu Schutz gegen Datenverlust empfehlen wir mehrstufige Sicherungen:
Wenn der Sicherungsplan umgesetzt wurde, dann sollten (besonders in der Anfangszeit) die Ausführungen der Sicherungen kontrolliert werden:
Wenn alle Systeme wie geplant arbeiten, sollte in regelmäßigen Abständen der Ernstfall geprobt werden um die Datenwiederherstellung im Notfall zu trainieren. Hierzu simuliert man z.B. einen Systemausfall und dessen Wiederherstellung auf einem Ersatz-Rechner. Sinnvolle Termine für solche Übungen sind:
Weitere Empfehlungen: